Blasorchester

Das Blasorchester besteht vorrangig aus Holzblasinstrumenten, Blechblasinstrumenten und dem Schlagwerk. Zudem spielen, je nach gespielter Musik, oft weitere Instrumente wie Kontrabässe, Celli, Klavier und Harfe mit. Ein großes sinfonisches Blasorchester besteht in der Regel aus mindestens 40 Musizierenden. Die Anordnung der Instrumente, die sogenannte Sitzordnung, ist ebenfalls stark von der Literatur abhängig.

Im Gegensatz zum Sinfonieorchester tauchte das Blasorchester (in heute vergleichbarer Form) erst um 1800 auf und förderte die Erfindung vieler neuer Instrumente, wie dem Kornett (1828), der Tuba (1835) und dem Saxophon (1840). Mit der Weiterentwicklung der Instrumente begannen ab 1900 auch große Komponisten wie Gustav Holst, Ralph Vaughan Williams und Paul Hindemith Werke für diese noch recht junge Orchesterform zu schreiben und verhalfen ihm damit endgültig zum Durchbruch. Heute ist das Interesse der Komponist:innen am Blasorchester größer denn je. Internationaler Austausch und Wettbewerb führen zu einem stetig wachsenden Niveau der, zumeist aus Amateuren bestehenden, Orchester.

Entsprechend ist die Literatur für das Blasorchester heute enorm vielseitig und reicht von “traditionellen” Märschen und Polkas, über Jazz und Pop, bis hin zu großen Werken in allen romantischen Stilen. Besonders beliebt sind dabei die Einflüsse der amerikanischen Filmmusik.

Das typische sinfonische Blasorchester gibt es nicht, die nachfolgende Tabelle und das Schaubild zur Sitzordnung sollen einen Eindruck darüber verschaffen, wie eine Besetzung aussehen könnte. Manche Formationen unterscheiden sich hiervon gänzlich, etwa Brass Bands (=Blech-Orchester), die fast auf das ganze Holz verzichten, dafür aber eine breitere Auswahl an Blechblasinstrumenten mit sich führen.