Blechblasinstrumente

Unter die Gattung der Blechblasinstrumente fallen alle Instrumente, die mit einem aus Blech bestehenden Mundstück gespielt werden. Zu den Blechblasinstrumenten in einem Blasorchester gehören die Trompete, das Horn, die Posaune, das Bariton, das Tenorhorn, das Euphonium und die Tuba. Die Instrumente unterscheiden sich in der Länge ihrer Röhre, in der Mensur und dadurch auch in der Tonhöhe. Als Mensur wird das Verhältnis zwischen der Länge eines Instrumentes und der Weite eines Instrumentes bezeichnet. Es wird zwischen eng, mittel und weit mensuriert unterschieden. Ist ein Blechblasinstrument eng mensuriert, so hat es eine geringe Breite im Verhältnis zur Länge. Außerdem können Blechblasinstrumente durch die Form ihrer Röhre beschrieben werden. Es gibt konisch geformte und zylindrische Röhren. Bei konisch geformten Röhren nimmt der Durchmesser der Röhre von Mundstück bis Becher zu, während bei zylindrischen Röhren der Durchmesser unverändert bleibt.

Trompete

Die Trompete gehört zu den hohen Blechblasinstrumenten. Ein Ton wird durch das Blasen in ein Kesselmundstück erzeugt. Dies erfolgt nach dem Prinzip der Polsterpfeife. Das bedeutet, die Lippen werden durch das Blasen in das Kesselmundstück in Schwingung gebracht. Die Trompete hat einen Tonumfang von ges bis ungefähr g3, das hängt auch von den Fähigkeiten des Spielenden ab. Die Mensur ist eng. Eine Trompete wird aus Messing gebaut und entweder vergoldet oder versilbert. Es gibt Trompeten in verschiedenen Stimmungen. Am häufigsten kommt die B-Trompete vor. Sie hat eine Rohrlänge von circa 134 cm. Die Trompete in Blasorchestern hat meistens drei Ventile. Die Bauart der Ventile kann sich unterscheiden. Es gibt Pump- oder Drehventile. Je nach Ventilen verändert sich der Klang der Trompete. Wenn ein Ventil gedrückt wird, wird das Rohr der Trompete länger und somit der Ton tiefer. Je nachdem, welcher Naturton angespielt wird, können durch die verschiedenen Kombinationen verschiedene Töne erzeugt werden. 

B-Trompete mit Pumpventilen

Im Blasorchester kommen auch verwandte Instrumente der Trompete vor. Bei traditioneller Musik werden beispielsweise oft Flügelhörner gespielt. Sie haben einen deutlich weicheren Klang. Das Kornett liegt klanglich zwischen einer Trompete und einem Flügelhorn. Außerdem ist es etwas enger mensuriert als ein Flügelhorn.

Weiterführende Informationen:
Hörbeispiele und Informationen (Vienna Symphonic Library)
Video: Ohrenauf! So klingt…die Trompete!

Horn

Das Horn wird auch Waldhorn genannt. Es besteht aus Messing und der Ton wird mit einem Trichtermundstück erzeugt. Es hat eine Rohrlänge von circa 370 cm, deswegen klingt das Horn in einer tieferen Tonlage als die Trompete. Ein Horn ist mittel mensuriert. Die Töne werden durch Drehventile und der Hand des Spielenden, welche beim Spielen im Schallbecher liegt, verändert. Es gibt Hörner in verschiedenen Stimmungen. Dabei gibt es das F/B-Horn, welches ein Doppelhorn ist und zwei Stimmungen in einem verbindet.

F-Horn mit Drehventilen

Es gibt auch ein Horn ohne Ventile, das sogenannte Naturhorn. Die Möglichkeiten der Tonerzeugung sind dabei begrenzt, es können also nicht alle Töne einer Tonleiter erzeugt werden.

Hörner gibt es schon seit 2000 vor Christus. Im Mittelalter wurden Hörner als Kommunikationsinstrument verwendet, um beispielsweise vor Feuern zu warnen. Sie waren damals anders gebaut als heutzutage und bestanden aus einem anderen Material.

Weiterführende Informationen:
Hörbeispiele und Informationen (Vienna Symphonic Library)
Video: Ohrenauf! So klingt…das Horn!

Posaune

Die Posaune besteht aus Messing und erzeugt ihren Klang durch ein Kesselmundstück. Eine Posaune ist zylindrisch und die Tonhöhe wird durch das Ziehen eines Zuges verändert. Je weiter der Zug herausgezogen wird, desto tiefer ist der Ton. Die Posaune klingt in einer tieferen Tonlage als das Horn. Die Posaune ist meistens in C gestimmt. Eine Posaune kann ein sogenanntes Quartventil haben, dies ist aber nicht an jeder Posaune vorhanden. Eine Besonderheit der Posaune ist, dass ein Glissando gespielt werden kann. Die am meisten vorkommende Variante der Posaune ist die Tenorposaune. In Blasorchestern ist häufig auch die Bassposaune vertreten. Sie klingt tiefer als eine Tenorposaune.

Tenorposaune ohne Quartventil

Weiterführende Informationen:
Hörbeispiele und Informationen (Vienna Symphonic Library)
Video: Ohrenauf! So klingt…die Posaune!

Euphonium, Tenorhorn und Bariton

Das Euphonium, das Tenorhorn und das Bariton gehören zu derselben Instrumentenfamilie. Sie haben außerdem denselben Grundton. Mit einem Tenorhorn kann besser in höheren Lagen gespielt werden als mit einem Bariton oder Euphonium. Der Ton aller drei Instrumente wird mit einem Kesselmundstück erzeugt. Die Tonlage ist mit der einer Posaune zu vergleichen. 

Das Tenorhorn ist enger mensuriert als das Bariton. Auch die Anzahl der Drehventile unterscheidet sich. So hat das Tenorhorn drei und das Bariton vier oder fünf Drehventile. Das Euphonium dagegen hat sogenannte Pumpventile. Die Notation der Tenorhornstimme erfolgt meist im Violinschlüssel, die der Bariton- und Euphoniumstimmen hingegen meist im Bassschlüssel. Jedoch sind auch diese häufig zusätzlich im Violinschlüssel vorhanden.  

Euphonium

Weiterführende Informationen:
Euphonium (Wikipedia)
Video: Euphonium (Musikschule der Stadt Ulm)

Tuba

Die Tuba ist das am tiefsten klingende und zudem größte Blechblasinstrument eines Blasorchesters. Der Ton wird durch ein Bechermundstück erzeugt. Die Röhre ist stark konisch und die Mensur sehr weit. Das heißt, die Röhre verändert sich von Mundstück bis Becher sehr stark, beispielsweise um das 120-fache. Es gibt Tuben mit Pumpventilen und mit Drehventilen. Die Tuba gibt es in verschiedenen Stimmungen, in Blasorchestern kommen dabei meist die F-Tuba (Basstuba) und die B-Tuba (Kontrabasstuba) vor.

Tuba

Weiterführende Informationen:
Hörbeispiele und Informationen (Vienna Symphonic Library)
Video: Die Tuba (Staatsorchester Stuttgart)